„Man kann einen Arzt nicht zwingen, etwas zu tun, was er nicht kann…“.
schrieb am 06.03.2024Aisseta : Ein mutiger Kampf gegen einen seltenen Tumor
Im Herzen der majestätischen Berge des Chablais entfaltet sich eine ergreifende Geschichte: die von Aisseta, einer jungen Frau, die im Dezember 2001 in Burkina Faso geboren wurde. Ihr Leben ändert sich mit der Diagnose eines Ameloblastoms, eines verheerenden Tumors im Gesicht. Die schüchterne und zurückhaltende Aisseta teilt mit Resilienz ihren Weg seit der Diagnose im Mai 2022. Sie veranschaulicht die Bedeutung und die Kraft der Solidarität in ihrem Kampf gegen die Krankheit..
Verwirrende Herausforderungen
Aisseta wurde La Maison de Terre des hommes Valais von der Partnerstiftung Sentinelles anvertraut, die in Burkina Faso sehr aktiv ist.
Aisseta enthüllt mit einer bewegenden Aufrichtigkeit die Etappen ihres Kampfes gegen das Ameloblastom. Ihre Schüchternheit weicht nur leicht von unserer Einladung, ihren Lebensweg zu teilen. Sie gibt uns ein erschütterndes Zeugnis, das mit ihren Gefühlen am Tag der Diagnose beginnt. „Man kann einen Arzt nicht zwingen, etwas zu tun, was er nicht kann, auch wenn du dafür bezahlen kannst. Es ist die Entscheidung, das ist so. Ich selbst akzeptiere, was in mein Leben kommt.“
Aus ihren Worten spricht eine ruhige und entschlossene Akzeptanz, die die Charakterstärke der jungen Frau angesichts einer komplexen medizinischen Realität demonstriert. Die Emotionen kochen hoch, als sie von den verwirrenden Herausforderungen berichtet, denen sie und ihre Angehörigen in Burkina Faso gegenüberstanden, wo eine Behandlung leider nicht möglich war.
Schwierige Entscheidungen
Aisseta nimmt uns mit auf eine Reise durch ihre Lebensgeschichte, die von schwierigen Entscheidungen unter Umständen geprägt ist, die außerhalb ihrer Kontrolle liegen. Ihr Mut zeigt sich in ihrer unerschütterlichen Akzeptanz des Lebens, so wie es sich zeigt, selbst in den dunkelsten Momenten. Burkina Faso, der Schauplatz ihrer ersten Prüfungen, wird zu einem Ort der Hoffnung, an dem sie sieht, dass sie eines Tages anderen Menschen helfen wird. Dieses Interview offenbart die Stärke einer jungen Frau, die durch die stürmischen Gewässer einer Krankheit navigieren musste, die tief in die körperliche Substanz eingreift und verzweifelt nach Lösungen sucht, wo es scheinbar keine gibt.
Durch ihre authentischen Aussagen sowie die von Emilie Tiquet und Chloé Biselx, Krankenschwestern in La Maison, enthüllt sich ein komplexer Handlungsstrang, der die emotionalen Aspekte enthüllt, die hinter dem Schleier ihrer Krankheit verborgen sind. Aisseta lehrt uns durch ihre Schamhaftigkeit die Kraft des Schweigens, das manchmal lauter klingt als Worte. Sie erinnert uns daran, dass jede Geschichte, so komplex sie auch sein mag, eine innere Stärke in sich trägt, die in der Lage ist, die größten Herausforderungen zu überwinden.
La Maison auf dem Weg zu seiner Genesung
Die Ankunft in La Maison von Terre des hommes Valais war ein entscheidender Wendepunkt in ihrem Kampf. „Am Anfang war es schwierig, hier weit weg von meiner Familie zu sein, aber La Maison und die Menschen hier sind auch zu meiner Familie geworden. Sie helfen mir, wenn ich ins Krankenhaus muss, und sogar meine Freunde stellen mir Fragen, wenn ich zurückkomme. Es ist wie eine große Familie…“, offenbart die junge Frau aus Burkina Faso.
Die Bedeutung von La Maison auf ihrem Weg der Heilung ist nicht zu unterschätzen. Über die medizinische Versorgung hinaus waren die wohlwollende Umgebung und die psychologische Unterstützung Schlüsselelemente in ihrem Heilungsprozess. Aisseta bestätigt dies: „Wenn du ins Krankenhaus gehst, sind die Eltern nicht da, La Maison erfüllt diese Rolle.
Ein Traum: Krankenschwester werden
Neben ihrem Kampf teilt Aisseta auch ihren Traum. „Ich würde gerne als Krankenschwester arbeiten. Aber um Krankenschwester zu werden, muss man lernen.“ Trotz der Hindernisse erhellen ihre Liebe zum Lernen und ihre Entschlossenheit eine vielversprechende Zukunft.
Interview mit Emilie und Chloé Krankenschwestern in La Maison
Die Integration war für Aisseta schwierig, da sie durch die Komplexität ihres Ameloblastoms geprägt war. Emilie berichtet von der anfänglichen Zurückhaltung der jungen Frau, die aus dem Spott resultierte, den sie in ihrem Heimatland erfahren hatte. „Sie kommunizierte mit niemandem, war misstrauisch und behielt den ganzen Tag ihre Kapuze auf. Sie vermied den Kontakt, aber im Laufe der Zeit konnten wir durch unsere gemeinsamen Bemühungen ein Vertrauensverhältnis aufbauen“, erklärt die Fachkraft.
Das Pflegeteam hielt es für entscheidend, Aisseta gegenüber die positive Entwicklung zu würdigen, die sie im Laufe der Wochen bei der Pflege beobachtet hatte. Das war eine klare Ermutigung. Dieses schrittweise Vorgehen war wesentlich und trug allmählich dazu bei, diese Vertrauensbeziehung aufzubauen, was es ihr erleichterte, sich selbst und anderen gegenüber offen zu sein. „Dieser Schritt stellte auch ihr Selbstvertrauen wieder her und ermöglichte es ihr, wieder zufrieden in den Spiegel zu schauen. Sie hat ihr Lächeln und den Wunsch, sich um sich selbst zu kümmern, wiedergefunden“, gesteht Chloé.
Auf die Frage nach den Herausforderungen, die das Team der Krankenstation bei der Betreuung von Aisseta zu bewältigen hatte, berichtet Emilie, dass die größte Herausforderung darin bestand, bei ihrer Ankunft Dialoge zu beginnen, da sie ihre Bedürfnisse nicht äußerte und nicht auf unsere Fragen reagierte. „Wir mussten Strategien entwickeln, um ihr Schneckenhaus zu durchdringen, in ihre Welt einzutreten und ihre Erlebnisse zu verstehen, damit wir sie bestmöglich begleiten konnten“, erklärt die Gesundheitsfachkraft.
Ein beeindruckender, aber gutartiger Tumor
Auf die Frage, wie die Komplexität und Seltenheit des Ameloblastoms im Rahmen der Pflege angegangen wurde, erklärte Chloé: „Wir haben uns vor ihrer Ankunft über diese Erkrankung informiert, die zwar beeindruckend, aber dennoch gutartig ist. Die Pflege besteht derzeit aus der Überwachung ihres Mundes, ihrer Sprache, ihrer Ernährung und der alten Narben. Lymphdrainagen an ihrer Wange werden ebenfalls von den Physiotherapeuten durchgeführt.“
Emilie hebt Aissetas Selbstständigkeit und ihre Fähigkeit hervor, Momente mit Krankenhausaufenthalten und Konsultationen positiv zu bewältigen, und hebt die kontinuierliche Unterstützung durch die Patinnen und die regelmäßige Aufmerksamkeit eines Erziehers hervor. „Aisseta ist eine erwachsene Frau. Sie ist 22 Jahre alt und hat daher schon bei ihrer Ankunft die Regeln La Maison verstanden und worum es bei ihrem Krankenhausaufenthalt ging.“
Die beiden Krankenschwestern sind sehr optimistisch, was Aissetas Gesundheit und Zukunft betrifft. „Als sie in die Schweiz kam, war ihre Ernährung auf „glatte und kalte“ Lebensmittel beschränkt. Heute kann sie problemlos normale Nahrung zu sich nehmen“, sagt Emilie. Für Chloé zeigt Aisseta eine große Entschlossenheit, wie ihr Weg in die Schweiz beweist. „Wir sind davon überzeugt, dass sie ihre Träume, darunter den, Krankenschwester zu werden, voll und ganz verwirklichen kann. Wir haben volles Vertrauen in ihr Potenzial“, schloss Chloé.
Eine hoffnungsvolle Zukunft
Wir freuen uns, dass wir Aisseta während ihres Aufenthalts in der Schweiz begleiten durften. Dank vieler Menschen, die sich nicht alle kennen, wurde ihre Hoffnung in die Tat umgesetzt. Solidarität und Verantwortung haben keine Grenzen überschritten. Danke, Aisseta.
Aisseta, wir wünschen dir viel Mut für die Zukunft und hoffen, dass all deine Träume, insbesondere der, Krankenschwester zu werden, in Erfüllung gehen.
Die Sentinelles-Stiftung und La Maison bündeln ihre Kräfte, um eine strahlende Zukunft zu ermöglichen.
Die Sentinelles-Stiftung entwickelt sich zu einem entscheidenden Pfeiler für die Zukunft von Menschen wie Aisseta in Burkina Faso. Dank dieser Partnerstiftung fand sie medizinische Hilfe in ihrem Land und in der Schweiz.
Die Sentinella-Stiftung arbeitet seit 1980 mit La Maison zusammen, um die Verlegung von jungen Patienten in die Schweiz zu organisieren, wenn ihre lokale medizinische Versorgung begrenzt ist. Fälle wie Kinder mit Noma oder anderen Gesichtserkrankungen werden im Universitätskrankenhaus Genf (HUG) oder bei lokalen chirurgischen Einsätzen behandelt. Im Jahr 2023 wurden acht dieser Kinder in La Maison herzlich willkommen geheißen, in einer Umgebung, die ihre Genesung fördert. Die wiederherstellende Chirurgie, die dank der hervorragenden technischen Ressourcen der HUG möglich ist, bietet den Kindern die Möglichkeit, ein stimmiges und gesundes Gesicht wiederzuerlangen. Die Stiftung Sentinelles und die Stiftung Terre des hommes Valais zeigen damit die entscheidende Bedeutung von Partnerschaften bei der Veränderung von Leben durch komplexe multidisziplinäre Betreuung.
Entschlüsselung des Ameloblastoms: Ein Kampf gegen einen seltenen Tumor.
bildet sich in der Nähe der Zähne, im Bereich der Backenzähne und des Unterkiefers des Kiefers. Er schädigt das Knochengewebe und das Zahnfleisch, was zu Schwellungen und Schmerzen führt. Der Tumor kann bei Menschen jeden Alters auftreten. Am häufigsten tritt er bei Menschen in ihren Zwanzigern oder Dreißigern auf.
Die Behandlung dieser Krankheit ist eine ernsthafte medizinische Herausforderung. Die Hauptlösung besteht in einer präzisen Operation zur Entfernung des Tumors, wodurch das Risiko eines Wiederauftretens minimiert wird. Dieser Eingriff dient dem Schutz des Knochengewebes und des Zahnfleischs. Sie versucht, die Gesundheit wiederherzustellen und zukünftige Schäden zu verhindern. Häufig sind Hauttransplantationen erforderlich. Sie tragen zur körperlichen Heilung und zur Wiederherstellung des Selbstvertrauens und der Lebensqualität der Patienten bei.